Motivation und Projektziele

Im Verbundforschungsprojekt STADT:up haben sich 22 Partner, darunter Automobilhersteller, Zulieferunternehmen und Forschungseinrichtungen, zusammengeschlossen. Unterstützt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz arbeiten sie gemeinsam daran, durchgängig automatisiertes Fahren und nachhaltige, intermodale Mobilitätskonzepte für die Stadt zu entwickeln.

Damit erschließen sich enorme Potenziale für den zukünftigen Stadtverkehr: das automatisierte Fahren bietet die Chance, die Verkehrssicherheit deutlich zu erhöhen und die vorhandene Infrastruktur wesentlich effizienter zu nutzen. Und in Verbindung mit intermodalen Mobilitätslösungen gelangen Verkehrsteilnehmer komfortabel, effizient und nachhaltig an ihr Ziel.

Erforscht werden in STADT:up nicht nur neueste KI-Methoden und datengetriebene Modelle entlang der gesamten Signalverarbeitungskette, sondern auch zukunftsweisende Interaktionskonzepte für durchgängig automatisiertes Fahren in der Stadt. Darauf aufbauend entstehen erlebbare Fahrfunktionen, die in herausfordernden Szenarien des innerstädtischen Verkehrs erprobt und demonstriert werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei u.a. auf komplexen Verkehrssituationen an Kreuzungen, dem Einfädeln in dichten Verkehr, dem Passieren von Hindernissen bei Gegenverkehr und der Interaktion mit schwächeren Verkehrsteilnehmern.

Ergänzend hierzu entwickelt STADT:up Konzepte für eine nachhaltige, intermodale Mobilität im urbanen Raum.

Forschungsinhalte

Das durchgängige automatisierte Fahren im innerstädtischen Verkehr setzt sowohl eine kontinuierliche Systemverfügbarkeit als auch das zuverlässige Erkennen anderer Verkehrsteilnehmer und das sichere Beherrschen komplexer Verkehrssituationen voraus, in denen ein automatisiertes Fahrzeug in vielfältiger Weise mit anderen Verkehrsteilnehmern interagiert.

Aus diesem Grund werden in STADT:up Verfahren für die zuverlässige Erkennung des statischen und dynamischen Verkehrsumfelds und die robuste Fusion unterschiedlicher Sensortechnologien entwickelt. Außerdem wird an Modellen für die Verhaltensvorhersage von Verkehrsteilnehmern und für die Verhaltens- und Trajektorienplanung von automatisierten Fahrzeugen gearbeitet, welche die verschiedenen Entwicklungsmöglichkeiten einer Verkehrsszene berücksichtigen. Dabei kommen neueste KI-Methoden und datengetriebene Modelle zum Einsatz.

Zudem werden in STADT:up auf Grundlage nutzerzentrierter Gestaltungsprozesse zukunftsweisende Interaktionskonzepte für durchgängig automatisiertes Fahren in der Stadt entwickelt. Der Fokus ist dabei sowohl auf die Messung und Bewertung von Nutzerzuständen als auch auf die Ausgestaltung innovativer Anzeige- und Bedienkonzepte gerichtet.

Aufbauend auf diesen Ergebnissen entstehen in STADT:up erlebbare Funktionsprototypen, die im Rahmen des Projekts in herausfordernden Szenarien des innerstädtischen Verkehrs erprobt und demonstriert werden.

Ergänzend hierzu werden in STADT:up Konzepte für eine nachhaltige, intermodale Mobilität im urbanen Raum erarbeitet, wobei im Rahmen von Dialogforen die Bedürfnisse sämtlicher relevanter Stakeholder, von Nutzern und Kommunen bis hin zur Automobilindustrie, ermittelt und in die Konzeptentwicklung einbezogen werden. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Frage, wie sich der Mischverkehr aus Fußgängern, Radfahrern, privat oder gemeinschaftlich genutzten Fahrzeugen und ÖPNV entwickeln und welche Rolle die automatisierte Mobilität zukünftig spielen wird. Betrachtet werden mögliche Einflüsse wie bspw. eine Stärkung von Regionalität und die Entwicklung lokaler Stadtzentren, die Veränderung der Infrastruktur oder das sich ändernde Mobilitätsverhalten von Nutzenden z.B. durch Home-Office oder durch ein wachsendes Energie- und Ressourcenbewusstsein.

Die fünf Teilprojekte